Die wissenschaftliche Basis meiner traumatherapeutischen Arbeit gründet auf Erkenntnissen der Bindungsforschung und der Psychotraumatologie

 

 


 

Leben & Lieben heißt verbunden sein und wachsen dürfen, zu einem wohlwollenden DU gehören und trotzdem eigenständig sein, einzigartig sein, ICH-sein. 

 

Um leben und wachsen zu können, brauche ich schon vorgeburtlich ein Ja zu mir und idealerweise viel Liebe von meinen Eltern. Als neugeborener Winzling bin ich total darauf angewiesen, dass meine frühkindlichen Bedürfnisse nicht nur verstanden sondern auch gestillt werden. Passiert das nicht, aus welchen Gründen auch immer, dann verformt sich mein Inneres. 

 

Zum Glück weiß die menschliche Psyche, was sie tun muss, um mich auch vor solchen Bedingungen zu schützen. Sie weiß, dass ungestillte Bedürfnisse aus der frühen Zeit zu überwältigenden Verlassenheitsgefühlen und Todesängsten führen. Darum bildet sie ein Überlebens-Ich aus: Man wird dann im Kern fest und überlebt. Damit ist sichergestellt, dass die Existenz nicht gefährdet ist.  

 

Das ist eine großartige Leistung des menschlichen Organismus, ein genialer Schachzug der Evolution: Wir Menschen sind Überlebenskünstler, seit es unsere Spezies gibt! Vielleicht bist auch du so eine Überlebenskünstlerin. Der Haken dabei: Um überleben zu können, müssen  Menschen, die Psychotraumata erfahren haben, sich von ihren tiefsten Bedürfnissen abtrennen: Dem Bedürfnis nach liebevoller Verbundenheit mit wichtigen Menschen und dem Bedürfnis, das eigene Leben frei zu gestalten.

 

Wenn ich nicht mehr weiss, was ich brauche,  was ich wirklich will, bin ich nicht mehr ganz ich selbst. Ich begnüge mich dann damit, was andere mir anbieten oder ich mache einfach das, was andere von mir verlangen. Ich passe mich an. Frühe emotionale Mangelerfahrungen fragmentieren meine Identität. Das Abgeschnittensein, die Abspaltung von Teilen meines Wesens bleibt und wirkt in mir weiter, obwohl meine Kindheit schon lange vorbei ist. Das Psychotrauma tut seine Wirkung in mir ganz ohne mein Wissen.

 

Es gibt Traumata, die gehen sehr tief. Sie entstehen im Verborgenen, still und leise. Man darf sie sich nicht vorstellen wie eine Naturkatastrophe oder die "biblische" Gewaltspirale in Nahost. Die Traumata, die ich meine, sind unspektakulär, denn sie haben keinen Schauplatz im Außen. Sie verletzen das Inwendige, das gesunde Ich-Empfinden in mir. Weil schon zu Beginn des Lebens etwas Wesentliches gefehlt hat oder nur mangelhaft da war. Gesunde Liebe und Bindungssicherheit.

 

Verletzungen auf der Bindungsebene beschäftigen uns Menschen unbewusst und subtil. Sie weben sich machtvoll und dauerhaft in unser Erwachsenenleben hinein, ganz besonders aber prägen sie unser Beziehungsleben. Beziehungen sind darum der Schlüssel zur Traumaintegration.