Ein Rückblick und die Sehnsucht nach einem Happy End

 

Das neue Normal ist da

Wir sind in der neuen Normalität angekommen und erleben eine Welt voller Tragödien und Hoffnungen. Fast auf den Tag genau vor 5 Jahren erreichten uns rätselhafte Zeichen aus China. Am Anfang ahnten wir bloß, dass etwas sehr Großes auf uns zukam und uns ergriff, ob wir wollten oder nicht. Wer waren wir damals? Wer war ich damals? Ich spürte, dass die Kommunikation zerstört war. Viele mir vertraute Menschen schrieben mich ab. In den Qualitätsmedien las man von Spinnern, die andere gefährdeten. Diskussionen unmöglich. Rechtsweg ausgeschlossen. Seitdem taumelt die Gesellschaft von Ausnahmezustand zu Ausnahmezustand. Was kann uns da noch helfen? Märchen vielleicht.

 

Menschliche Nöte

Märchen fangen mit „Es war einmal...“ an. Menschliche Nöte und Probleme stehen am Anfang, sie müssen überwunden werden. Oft begibt sich der Held/die Heldin auf eine Reise, bei der er/sie meistens drei Aufgaben bewältigen oder Prüfungen bestehen muss, für die es am Ende eine Belohnung gibt. Dabei stehen dieser Person wundersame Wesen und Kräfte als Helfer zur Seite. Am Ende werden die Bösen bestraft und die Guten siegen. Die Guten sind meist die Kleinen, Jüngsten oder Armen, die aber Gutes tun, anderen helfen und großzügig sind. Sie erreichen schließlich Glück und Wohlstand. Das Wundersame spielt eine wichtige Rolle und wird als selbstverständlich und natürlich hingenommen. 

 

Das verängstigte Volk

Also. Es war einmal ein kleines Virus. Dieses Virus war von uralter adeliger Abstammung. Man nannte es Corona. Im Jahre 2020 begannen die Menschen sich vor Corona zu ängstigen, denn es wurde die Nachricht verbreitet, das Virus sei furchtbar böse. Seinetwegen müsste die Menschheit grausam sterben. In der Bevölkerung brodelte es. Das Königshaus musste rasch handeln. Panik breitete sich aus. Herrschende vieler Länder kamen zusammen und hielten Rat. Die meisten Regenten kamen überein, es wäre wohl das Beste, in der Bevölkerung Krisenstimmung zu verbreiten. Sie wussten, mit verängstigten Untertanen lässt sich autoritäre Politik problemlos durchsetzen. Und so beschlossen sie, ihre Untertanen zu spalten - in die Guten und in die Bösen. Man würde die Guten belohnen und die Bösen bestrafen. Die Bösen bekamen ganz viele Namen. Man nannte sie Schwurbler, Covidioten, Coronaleugner, Aluhutträger, Impfgegner, Wissenschaftsfeinde, Verschwörungstheoretiker und Rechtsradikale. Die Guten hatten nur einen Namen. Die Solidarischen.

 

Der gerechte Krieg war eine Rettungsillusion

Das Volk geriet immer mehr in Aufruhr. Das Chaos war perfekt. Niemand wusste mehr - wo ist oben, wo ist unten. Niemand wusste mehr - was ist richtig, was ist falsch. Die Medien versagten kläglich, sie informierten die Menschen nicht, sie zeigten nur noch Angstbilder und betrieben Meinungsjournalismus. Besonders schlimm war, dass die Ärzteschaft ebenfalls verängstigt war und den Menschen nicht helfen konnte. Es gab Intrigen und massenweise Falschinformationen. Statistiker, Simulationsexperten und Datenanalysten hatten das Sagen. Die Wissenschaft wurde von der Pharmalobby und der Politik erpresst. In diesem Durcheinander passierte etwas Tragisches. Die Menschen verwechselten Corona mit dem Teufel. Und so trug es sich zu, dass die Regenten dem leidgeplagten Volk ein Rettungsangebot machen mussten. Corona war ja omnipräsent. Man musste die Guten endlich belohnen und aus der Angstzange befreien. Darum erklärten die Machthaber zuerst Corona den Krieg und dann den Ungeimpften. Dass dies mit Absicht so geschehen ist, bestreitet das Imperium natürlich.

 

Eine düstere Zeit brach an. Zwei Jahre lang wütete ein erbitterter Gesundheitskrieg im kleinen, sonst so friedlichen Königreich. Danach wurden ganz viele Menschen krank. Für die Krankheit wurde ein eigener Name erfunden. Besonders schlecht erging es den Alten, den Armen und den Kindern.

 

Märchen gehen gut aus. Diese Geschichte leider nicht. Es fehlte das Wundersame.

 

Seither manipuliert und spaltet das Imperium seine Untertanen

Das Imperium will nicht mehr über Corona reden. Die politischen Verantwortungsträger sagen, sie hätten es ja gut mit dem Volk gemeint und deswegen seien ihnen verzeihliche Fehler passiert. Nun aber müsse man sich versöhnen und die Gräben zuschütten. Die Verantwortungsträger haben längst neue Probleme. Was tun mit den vielen Klimaleugnern, den Klimaterroristen, den Putin-Verstehern, den Waffenhilfe-Verweigerern, den Friedens-Schwurblern, den Israelhassern, den Antisemiten? Und es gibt wieder neue Verschwörungstheoretiker und unfassbar viele Rechtsradikale. Und stets das gleiche Muster wie bei Corona. Ob Ukraine-Krieg, die Massaker im Nahen Osten oder bei der geschürten Hysterie um den menschengemachten Klimawandel: Entweder man stimmt zu oder man ist weg vom Fenster. 

 

Ich will streiten, lachen und leben

Ich weiß nicht, wohin sich unsere Parallelgesellschaft entwickeln wird. Aber ich weiß, wohin ich mich entwickeln möchte. Ich will aus der Ohnmacht raus. Ich werde handeln und denjenigen helfen, denen arg mitgespielt wurde, wozu bin ich Therapeutin. Und ich werde auf diejenigen zugehen, die anders denken als ich. Das gilt keinesfalls für die Täter aus Politik, Pharmaindustrie und Medien, das sei hier betont. Die müssen zur Verantwortung gezogen werden. Es geht mir um meine Mitmenschen. Das wird ganz schön herausfordernd. Weiß ich schon. Nicht nur ich habe Freunde verloren. Ich möchte wieder lustvoll diskutieren, streiten, lachen und leben. Ich lasse mich nicht mehr isolieren und auseinander dividieren. Ich will ein WIR, das zusammen hält, das sich nicht spalten lässt. Egal, ob das dem Imperium passt oder nicht.

 

Das Wundersame möge geschehen.