Heute ist wieder Muttertag. Muttertag. Was hat es damit auf sich? Ich denke, 'damit' geraten wir Jahr für Jahr in Gefahr, den Beziehungskitsch zu glauben, der rund um diesen Tag herum inszeniert wird. Heute ist der 14. Mai 2023. Und Muttertag. Und ich sage mir: Es gibt keinen besseren Tag, um der Selbstliebe nachzuspüren.
Manchmal kann sogar eine Fernsehschnulze aus der Mottenkiste der Katastrophenfilme den Weg zur Selbstliebe weisen
Aber der Reihe nach. Ganz viel Schmerz aus meiner frühen Kinderzeit begann heute in mir hochzusteigen. Und ich wollte Aussteigen aus meinen frühkindlichen Traumagefühlen. Hier und Jetzt soll es besser sein. Ich ließ den Tränen ihren Lauf, so lange, bis es wieder gut war ...
Am Abend schaltete ich den Fernseher ein. Wunderbar - es kommt "Giganten am Himmel", ein Airport-Thriller aus dem Jahr 1975 mit - aus heutiger Sicht - ziemlich fragwürdigen Macho-Heldentypen. Egal. Ich fühle mich wohl wie ein Baby, das einen Schnuller bekommt, der in Honig getunkt wurde. Meine Mama ist nicht da, was ein ziemliches Drama ist. Aber immerhin, der Schnuller ist wunderbar süß, das hilft kurzfristig gut gegen den Schmerz und den Frust.
Die großartige Helen Reddy erhielt für den Film "Airport 1975" eine Nominierung für den Golden Globe Award als beste Nachwuchsdarstellerin. Ich bin schwer beeindruckt. Helen Reddy zeigt uns, was es heißt, mich sich selbst befreundet zu sein, sich selbst zu lieben. "Best Friend" heißt ihr Song. Besser geht`s nicht.
Und hier das youtube-video mit besagtem Flimausschnitt, in dem Helen Reddy so mitreißend singt. Genießt es!
BEST FRIEND
von Helen Reddy
Hallo Mama - ich habe dein Gesicht!
❤️ Mutterliebe ist einzigartig und unersetzlich. 👱♀️ Die eigene Mama ist für jedes Kind unersetzlich. 👶🏻 Die Bindungsliebe eines Kindes zu seiner Mama ist die stärkste psychische Kraft. 🌹 Es gibt nichts Menschlicheres als die Liebe des erwachsenen Menschen zu sich selbst.
Aber wie geht das, wie entwickeln wir Selbstliebe?
Als menschliche Säugetiere sind wir von Bindungsbeziehungen abhängig
Wir können uns nicht NICHT-Binden, das ist so unmöglich wie keinen Hunger und Durst mehr haben zu wollen. Bindung ist ein ständig präsentes menschliches Bedürfnis. Es ist keine kindliche Abhängigkeit, die wir überwinden müssen, sondern jetzt als Erwachsener in uns selber befriedigen können, damit gesunde Beziehungen mit uns selbst und anderen Menschen gelingen. Wie kann ich es bewerkstelligen, dass ich als Erwachsener Liebesfähigkeit „nach“-entwickle, um in Selbstliebe wachsen zu können?
Wenn wir lernen wollen uns selbst zu lieben, dann ist es notwendig auch unsere konstruierten Selbstbilder aufzugeben, die als Kind notwendig waren, um zum Familiensystem zu gehören und darin zu überleben. Wir sind oft fest davon überzeugt, dass wir diese Selbstbilder wirklich sind. Sie sind durch die Zuschreibungen, Konditionierungen und Anpassungsstrategien entstanden, die unser Elternhaus uns aufgezwungen hat. Wir glauben bis heute, dass diese konstruierten Selbstbilder, die wir von uns entwickeln mussten, um zu überleben, mit unserem Wesenskern identisch sind. In unserem Inneren wohnen immer noch die traumatisierten, tief in die Psyche verdrängten, abgespaltenen und eingefrorenen kindlichen Gefühlskräfte. Sie haben meist kein Bewusstsein von der erwachsenen Person, die wir heute sind. Sie leben noch in der Vergangenheit und sind dort in der alten Bindungsbeziehung zu Mutter und Vater eingefroren. Sie schützen in unserem Inneren wohnend, nach wie vor diese instinkthafte Bindungsliebe und sind nicht ohne weiteres bereit diese loszulassen. Die Gefahr in den Abgrund zu fallen, im Universum verloren zu gehen, in der Wüste zu verdursten sich aufzulösen, …etc., ist einfach zu groß. Sie schützen heute noch in unserer Psyche die alte, aber illusionäre Liebe zu den Eltern.
Wir können die Mutter-Bindung nicht einfach loslassen ohne ein alternatives Bindungsangebot zu bekommen
Es ist praktisch unmöglich, diese Kind-Anteile zur Ablösung zu bringen, ohne dass wir als Erwachsene nun im Hier und Jetzt durch unser Mitgefühl eine neue Orientierung und letztendlich Bindung anbieten. Diese Orientierung hin zu uns selber kann uns niemand im Außen ersetzen – auch kein Therapeut. Diese Alternative können nur wir selber in gesunder Art und Weise als Erwachsene sein. Wenn wir uns im guten, haltgebenden Kontakt mit unserem Ich und den Selbst-Anteilen befinden, können wir uns emotional zu dem Kind aus vergangenen Zeiten mitfühlend hinbewegen. Auf diesem Weg wird es möglich, die Verletzung und den traumatischen Schmerz von damals in uns zu öffnen und im sicher gehaltenen Umfeld durchzuarbeiten.
Dann fühlen sich diese inneren verletzten Kinder gesehen, verstanden und gefühlt von dem liebevollen Erwachsenen im Hier und Jetzt. Sie finden nun eine neue Orientierung und sind bereit, die alten destruktiven Bindungen zu den Eltern loszulassen. Wir sind immer auf der Suche nach feinfühligem und liebevoll mitmenschlichem Umgang. Wir fühlen uns auf der tiefsten Ebene unseres Seins dorthin gezogen.
Bindung ist ein ständig präsentes menschliches Bedürfnis.
Erst eine neue Bindungsorientierung im Heute ermöglicht es den inneren traumatisierten Kind-Anteilen, sich aus den alten familiären Strukturen zu lösen. Auf diese Weise entsteht durch rückbindende Ich-Integration nach und nach ein neues inneres selbstgebundenes sicheres Umfeld. Wir bieten im Heute unseren traumatisierten Kind-Anteilen von damals ein entwicklungsförderndes und raumgebendes Gegenüber, ganz so, wie wir es für eine gesunde Entwicklung als Kind gebraucht hätten. Wir werden uns selber gegenüber ein sicherer und mitfühlender Bindungspartner, der uns erkennt, liebt und wertschätzt. Indem wir unser vergangenes Kind in uns zärtlich annehmen, lieben wir uns gleichzeitig auch selber und sind Geber und Empfänger in einer Person. Das ist Selbstliebe!
Um mich wirklich selbst zu lieben, muss ich mich erst einmal in meiner Individualität erkennen.
Dann kann ich meine eigenen Gefühle wahrnehmen, mich mit mir und meinem wahren Wesenskern selber identifizieren. Denn nur, wenn ich mich selber bewusst lieben kann, wenn ich erkenne und fühle „Ja, das bin ICH“ - dann kann Liebe zu mir selbst fließen. Es geht um die psychische Geburt des Ich-Seins und somit letztendlich um Mensch-Werdung auf einer tief gesunden Art und Weise! Das hat den Vorteil, dass ich keinen Therapeuten, keine Eltern und keinen Partner brauche, der mir meine kindlichen Bindungsbedürfnisse erfüllt. Auf dem Boden unserer Selbstliebe sind wir dann auch erst in gesunder Weise fähig, Liebe zu einem anderen Menschen fließen zu lassen, und Geliebtwerden kann von uns empfangen werden. Nur durch Selbstanbindung bzw. Rückbindung an uns selbst ist wirkliche Traumaintegration und Ich-Entwicklung möglich.
Erst eine neue Bindungsorientierung ermöglicht es den inneren Kind-Anteilen, sich aus den alten familiären Strukturen zu lösen.
Auf diese Weise entsteht durch rückbindende Ich-Integration nach und nach ein neues inneres selbstgebundenes sicheres Umfeld. Wir bieten im Heute unseren traumatisierten Kind-Anteilen von damals ein entwicklungsförderndes und raumgebendes Gegenüber, ganz so, wie wir es für eine gesunde Entwicklung als Kind gebraucht hätten. Wir werden uns selber gegenüber ein sicherer und mitfühlender Bindungspartner, der uns erkennt, liebt und wertschätzt.
Indem wir unser vergangenes Kind in uns zärtlich annehmen, lieben wir uns gleichzeitig selber.
Wir sind Gebende und Empfangende in Personalunion. Das ist Selbstliebe! Um mich wirklich selbst zu lieben, muss ich mich erst einmal in meiner Individualität erkennen. Dann kann ich meine eigenen Gefühle wahrnehmen, mich mit mir und meinem wahren Wesenskern selber identifizieren. Denn nur, wenn ich mich selber bewusst lieben kann, wenn ich erkenne und fühle „Ja, das bin ICH“ - dann kann Liebe zu mir selbst fließen. Es geht um die psychische Geburt des Ich-Seins und somit letztendlich um Mensch-Werdung auf einer tief gesunden Art und Weise! Das hat den Vorteil, dass ich keinen Therapeuten, keine Eltern und keinen Partner brauche, der mir meine kindlichen Bindungsbedürfnisse erfüllt. Auf dem Boden unserer Selbstliebe sind wir dann auch erst in gesunder Weise fähig, Liebe zu einem anderen Menschen fließen zu lassen, und Geliebtwerden kann von uns empfangen werden. Nur durch Selbstanbindung bzw. Rückbindung an uns selbst ist wirkliche Traumaintegration und Ich-Entwicklung möglich.